first two weeks

Meine ersten zwei Wochen sind vergangen und ich könnte über meine Erlebnisse bereits ein ganzes Buch schreibenAn meinem ersten Wochenende hatte ich frei und schloss mich einer Gruppe an für eine Safaritour und einen Abstecher an einen traumhaften Strand. Solange sich die Covidzahlen an Board in Grenzen halten, ist uns der «Ausgang» frei erlaubt. Ehrlich zugegeben, fand ich eigentlich die 1.5h Autofahrt dorthin fast interessanter als die Safari selbstZuerst die abenteuerliche Autobahn, mit Spaziergänger auf dem Pannenstreifen, überfüllt klapprige Kleinbusse mit geschnürtem Gepäck auf dem Dach und dem «Kontrolleur» welcher sich hinten auf der Stossstange am Dachträger festhält. Wenn die Ambulanz kommt, verkeilt sich der Verkehr zu einem noch grösseren Chaos und die Weiterfahrt wird ihr erst gewährt, nachdem an den Tolls die Autobahngebühr bezahlt worden ist. Für die Abfallentsorgung scheinen keine Märkli nötig zu sein, der Abfall ist so gleichmässig verstreut, dass es von Weitem einer bunten Blumenwiese gleicht. Die Kleinstädte ähneln einem Wimmelbuch mit zusammengebastelten Wellblechhüten, angefangene Lehmsteinhäuser ohne Dächer, dazwischen die imposanten Baobab Bäumen, Ziegen auf den Strassen, ab und zu eine streunende Kuh, farbenfrohe Früchte und unzählig andere Verkaufsstände am Strassenrand, gestapelte Reissäcke auf Pferdeanhänger, durchhängende Stromleitungen und Frauen mit ihren afrikanisch gemusterten Turbanen.


Täglich lerne ich neue, grossartige Menschen kennen – Einheimische, Patienten und Mitarbeiter. Es entstehen viele gute und vor allem oft spontan tiefgründige Gespräche – man hat ja auch Zeit hier auf dem Schiff. Meistens kann man gar nicht durch das Schiff laufen, ohne mehrmals für ein Schwatz aufgehalten zu werden. So unterhalte ich mich beispielsweise mit Welsch-Schweizern beim Abendessen – leider auf Englisch, da mein grausam lückenhaftes Französisch keine anständige Konversation zulassen würde – später begegne ich dem Captain, welcher sogar unsere Namen kennt und als ich mich mit einem guten Buch aus der Bibliothek auf das Deck begeben will – ich flüchte teils an die frische Luft, um eine kurze Pause von der Maske zu haben – treffe ich auf zwei Nigerianern der Deck Crew in blauen Overalls. Die Gemeinschaft auf dem Schifft ist über alle Religionen und Kulturen hinaus spürbar geprägt von Respekt, Wertschätzung und Hilfsbereitschaft. Immer wieder wird man zu einem Gesellschaftsspiel, Kuchen backen oder zu einem Fussballspiel eingeladen – eigentlich ist es wie ein Sommerlager, nur einbisschen interkultureller und länger.