training day

Diese Woche bin ich auf der Abteilung Women’s Health. Die Schichten sind ganz wie in der Schweiz aufgebaut - abgesehen davon ist jedoch das meiste sehr neu für mich.
Nur schon das Arbeiten mit Erwachsenen ist nicht vergleichbar mit der medizinischen Betreuung eines 4-Monatigen. Aber auch zum Beispiel die komplette Patientendokumentation handschriftlich auf Papier, direkt beim Patientenbett und natürlich auf Englisch ist mir noch ungewohnt. Eigentlich sieht es eher aus wie eine Geheimschrift, weil das meiste in diversen Abkürzungen und Zeichen notiert wird. Da nicht am Computer gearbeitet wird, braucht es auch kein Stationszimmer - was bedeutet, viel Zeit mit den Patienten selbst verbringen zu können. Dabei stellt jedoch die Kommunikation eine weitere Herausforderung dar. Dieses Mal nicht wegen dem Englischen, sondern da die Mehrheit der Patienten entweder Französisch, meistens aber Landessprachen wie Pulaar oder Wolof sprechen. Dafür gibt es die wundervolle Daycrew - das sind Einheimische, welche an unserer Seite arbeiten und stets übersetzen. Es wurde mir erneut bewusst wie wichtig die Kommunikation ist - nicht nur um nachzufragen wie stark die Schmerzen sind oder Aufklärungen über Medikamente zu geben - besonders aber für den Vertrauensaufbau. Der offizielle Einführungsteil ist nun vorbei. Ich muss zugeben, es braucht schon viel Energie mit sich selbst Geduld zu haben und einen klaren Kopf zu bewahren, wenn man sich innerlich überfordert fühlt. Aber «they gonna help you», sagten sie und «you’re learning by doing it».

Fun Fact I:
der Zugang zum Spitalbereich ist genau 23 Schritte von meinem Bett entfernt - was für ein Arbeitsweg.

Fun Fact II:
die Senegalesen qualifizierten sich heute für die Fussball-WM! Könnt ihr euch die Stimmung im Schiff vorstellen, als der Match gewonnen wurde?